Ein Leben in Bildern

RWLE Möller, Stadtchronist, Paradiesvogel, Künstler. In seiner kurzen Schaffenszeit, der Autodidakt wurde lediglich 48 Jahre alt, listete Möller zwischen 1969 und 2001 in seinem Kassenbuch 442 Werke auf, darunter überwiegend Ölgemälde und ein paar Zeichnungen mit Bleistift oder Pastell.

Malerische und redaktionelle Tätigkeit gingen bei Möller Hand in Hand. Es findet sich sogar ein frühes und in Celle spielendes Romanfragment mit dem Titel Die Jubelfeier unter seinen persönlichen Unterlagen. Analog zu seinen Buchveröffentlichungen und Zeitungs- sowie Feuilletonaufsätzen entstanden zahlreiche Bilder zur Lokalgeschichte. Celles Fachwerkfassaden stehen neben internationalen Stars, Künstlern und Politikern, neben populären und medienwirksamen Menschen des 20. Jahrhunderts. Seine Werke sind folglich nicht nur kreative und kritische Auseinandersetzungen mit Celle, sondern decken ebenfalls die überregionalen Themenfelder deutsche Geschichte, Nationalsozialismus, Literatur, Kunstgeschichte und Homosexualität ab. Künstler wie David Hockney, Johannes Grützke, Edward Hopper und Andy Warhol finden sich als direkte oder indirekte Zitate auf und in der Oberfläche seiner Bilder wieder. Auch sein Kleines, vorläufiges Manifest von 1977 referiert eindeutig auf das Gedankengut der in den 1960er Jahren entstandenen Pop Art (Kleines, vorläufiges Manifest.
Ab 1999 entstand ein kleines Konvolut an Computergrafiken. Diese markieren nicht nur den Endpunkt seiner künstlerischen Produktivität, sondern reflektieren zugleich den medialen Wechsel vom 20. ins 21. Jahrhundert.


Auszug aus dem Katalogtext „RWLE Möller – Künstler und ironischer Realist“, Text Copyright Jasmin-Bianca Hartmann